
Claire Waldoff betragtede sig selv som "folkesanger" og sang gerne sange med en bred berlinsk dialekt. Det kræver nogen koncentration at forstå, hvad hun synger. Læs evt lidt mere om berlinsk dialekt. Hendes repetoire var bredt med operette, revy, soldaterviser. Hun var tidligt ude og allerede før 1. Verdenskrig var hun Berlins revydronning.
Claire var døbt Clara Wortmann og en ud af 16 børn. Hendes karrieres højdepunkt var i de store variteer i Berlin, som Scala og Wintergarten i 1920'erne. Mange af hendes sange var komponeret af Walter Kollo, som var Dorthe Kollos mands bedstefar.
Claire var ikke til de store dybt eftertænksomme sange eller politiske sange. Claire var folkelig, bramfri, festlig. Hun kunne både ryge og bande, og optrådte som regel med slips, skjorte og kort hår på scenen.
Claire var lesbisk og boede sammen med Olga von Roeder - og parret var midtpunkt for det lesbiske miljø i Berlin i Damenklub Pyramide, som mødtes i bydelen Schöneberg i Berlin.
Nazisterns magtovertagelse var ikke godt nyt for Claire. Hun trak sig tilbage selvom hun fik lov at synge for de tyske soldater i det besatte Paris. Efter krigen gik hun fallit og havde kun en lille pension at leve for indtil hun døde i 1957. Claire er stadig populær i Tyskland og i Berlin kan du sagtens finde CD'er med indspilninger.
Claire havde det med at synge på tyk Berlinsk dialekt. Det er ikke helt nemt at forstå.
Claire var venner med Walter Kollo, Kurt Tucholsky og Heinrich Zille. Lyt til hende. Man kan godt blive lidt afhængig af Claire Waldoff. Claire var i den grad en af dem, der fik 1920'erne til at brøle i Berlin.
Herunder et par smagsprøver mere.
Wat braucht der Berliner, um glücklich zu sein?
(Text: W. Hassenstein, Musik: F. Paul)
Wenn die Roller wieder flitzen Dir erst mang die Beene mang, und die Kegelbrüder schwitzen uff’n Kremser mit Jesang Wenn der Wurstmax seine Wiener Wieder los wird wie noch nie: Mensch, dann ziehen die Berliner, Nach de Laubenkolonie.
Wat braucht der Berliner, um glücklich zu sein? Ne Laube, ‘n Zaun und ‘n Beet,
Wat braucht der Berliner ‘n Heurigen Wein, Wenn vor ihm sein Weißbierglas steht?
Ne dicke Zigarre mang die Lippen jeklemmt,
Zwee Mann zum Skat im frischjewaschnen Hemd Dazu eenen Kümmel und ‘s nötige Schwein,
Det braucht der Berliner, um glücklich zu sein!
Wenn der Sonntag dann vorbei ist, Kriecht Mutter ärgerlich in‘t Bett, Weil ihr det nich einerlei ist, Det ihr Oller war wieder fett. Aber alltags ist det Leben bunter, Und sie schuftet, wat sie kann Mensch, bald is se wieder munter, Dann fängt ihr Vajnügen an.
Wat braucht die Berlinerin, um glücklich zu sein? Ihr Kino, ihr’n Zirkus und ’n Zoo.
Wat braucht die Berlinerin e’n Heurigen Wein? Ihr Kaffee, der macht se schon froh.
Und zweemal im Jahr, da muß sie uff die Inventur Und manchmal mit Maxen ooch uff de kesse Tour.
Und dann mal mit Justav so’n kleenet Stelldichein,
Det braucht die Berlinerin, um glücklich zu sein!
Jeder schimpft heut auf Berlin, alle aber loben Wien, überall steht ein Tenor und singt Wiener Lieder vor. Niemals hörte ich in Wien Lieder aus der Stadt Berlin, doch, ich muss euch eingesteh`n, ich find sie genauso schön; es braucht nicht gleich von Mozart sein, es kann vielleicht auch so zart sein:
Lieber Leierkastenmann, fang noch mal von vorne an deine alten Melodien von der schönen Stadt Berlin. Stehst du unten uff`n Hof, wird mir jleich ums Herz janz doof; noch eenmal so`n junget Blut sein, noch eenmal im Tanz sich zärtlich drehn. Lasst man, Kinder, lasst man jut sein, unsre Stadt Berlin is doch janz schön.)
Justav, denkste noch daran, wie mal unser Jlück begann? Ick saß in der Linie vier eines Tages neben dir. Beide sprachen wir keen`n Ton, plötzlich hieß es "Endstation"! Doch wir fuhren beide stumm noch mal um Berlin herum. Der Schaffner sagte bloß mal so: `Um zwölfe fahr`n wa ins Depot´.
Lieber Leierkastenmann, fang noch mal von vorne an. Deine alten Melodien von der Liebe erstem Jrün; spiel noch mal det alte Stück von dem ersten zarten Glück; sing noch mal die alte Weise, wenn die Herzen lichterloh erjlüh`n, fahr?n wa uff die Hochzeitsreise mit der Linie vier durch Groß-Berlin.
Mutter blickt so freundlich drein, wickelt ihren Sechser ein, sie, die sonst so spart im Haus, schmeißt det Jeld zum Fenster raus! Unten hebt es auf ein Kind mit der Aufschrift-- `Jänzlich blind´! Allen Leuten weit und breit tut det arme Jör so Leid. Ist blind die arme Kleene ooch, den Sechser aber sieht se doch?
Lieber Leierkastenmann, fang noch mal von vorne an, von dem schönen Spree-Athen, wo sojar de Blinden sehn. Wo der Mann uff eenem Bein abends packt de Krücken ein; plötzlich kann er wieder loofen, denn des Abends ist er uff`n Kien, denn da jeht der Junge schwoofen, dafür stammt er schließlich aus Berlin. Manchmal träum ich nachts davon, ick sitz wieder am Balkon.
Oben vom Jeranientopp troppt`s den Leuten uff`n Kopp. An der Ecke Nummer drei liegt die kleine Bäckerei, und der Drahthaarterrier kläfft immer noch vor`t Milchgeschäft. Doch wach ich auch des Morgens kaum, dann seh ick, es war nur ein Traum.
Lieber Leierkastenmann, lass durch deines Liedes Bann, mich noch mal in Nummer zehn durch die alten Räume jehn, die nach einer Nacht vor Jahr?n nur noch Schutt und Asche war?n, noch mal in der Küche sitzen, wenn im Herd die Kohlen still verjlühn; Kopp in beide Hände stützen, und dann lass mich träumen von Berlin.
Kilde - bl.a. http://www.denstoredanske.dk/Kunst_og_kultur/Teater/Kabaret_-_kabarettister/Claire_Waldorff
Wegen Emil seine unanständ'ge Lust
Text: Julian Arendt, Musik: Paul Strasser
Mein Emil, der meckert mir so breejenklütrich an, mein Emil, der hat keene Scham. Mein Emil, der sacht mir, du, ick bin doch nu dein Mann Und ick möchte von die Ehe ooch wat ham. Ick möchte dir hübscher und niedlicher Mit eenem Wort – appetitlicher, Dann würde ick mir viel mehr amüsier’n. Jeh zum Doktor, sagt er, laß dir operier’n.
Ick laß mir nich die Neese verpatzen Wegen Emil seine unanständ’ge Lust. Ick laß mir nich das Fett aus de Oberschenkel kratzen Wegen Emil seine unanständ’ge Lust. Wie ick bin, hat ja der Emil schon immer jewußt, Da hätt er mir eben nich nehmen jemußt. Ick lasse keen‘n Doktor ran an meine Brust Wegen Emil seine unanständ’ge Lust.
Die Emma von Meyers jing bei Dr. Veilchenfels Und ließ sich auf hübsch operier’n. Die dußlige Emma jab den Veilchenfels ihr Geld Und nu glaubt se, kann se jeden Mann verführ’n. Man hat ihr vermanscht in de Charité Sie war schon mies – aber nu erst, nö! Nu hat se ‘nen Bauch wie‘n Kerl Und ‘nen Podex wie‘n sechzehnjährjet Jörl.
Ick laß mir nicht die Neese verpatzen ...
Ick wer doch mein Leben nich bei so ‘nen Doktor jehn, Ick hab für so’n Blödsinn keen Jeld. Ick denk nur immer nach, und ick kann et nich versteh’n Det die Männer so’n vermanschtet Ding jefällt. Aus Liebe ans Messer, da lach ick nur, Een richtiger Mann sacht: Ick will Natur! Und macht er nich von selber Tam-tam, hilft ihm ooch die neue Brust nich uff’n Damm.
Ick laß mir nich die Neese verpatzen ...